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Fehlt da etwas?

Impulse von Pfarrvikar Philipp Janek
Datum:
Veröffentlicht: 22.12.22
Von:
Manfred Jungkunz
Impulse von Pfarrvikar Philipp Janek

Weihnachtsvorbereitungen laufen nach einem über Jahre und Jahrzehnte eingeübten Muster immer gleich ab. Plätzchen werden gebacken, der Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt, Lichterketten angebracht und der Kühlschrank wird mit allerlei Köstlichkeiten vollgestapelt. Weihnachten verläuft automatisch, so wie jedes Jahr.

Was wäre aber, wenn die Krippe so aussehen würde wie auf dem Bild. Wenn da in all der aufwendigen Weihnachtsvorbereitung dieses eine Detail fehlt: das Kind in der Krippe.

Fällt mir das auf? Brauche ich das Kind oder überdecken die „Feiertagsarbeiten“ dieses Detail?

Beim Weihnachtsfest geht es um mich und mein Leben, das diesem Gott nicht gleichgültig ist, sondern der mir rettend zur Seite steht. Nicht, wenn die Plätzchen verbrannt sind, sondern wenn ich mich im Leben verrannt habe. Wenn ich weder aus noch ein weiß. Dafür ist dieses Kind als Retter geboren worden. Er ist ein Retter der sich nicht aufdrängt oder wie Superman mit zur Seite springt. Es ist ein Retter, der die Welt mit all ihren Höhen und Tiefen kennt, weil er sich selbst darauf eingelassen hat. Das Kind in der Krippe lächelt mich an, weil es weiß, wie es mir geht. Er schaut zu mir, weil das Kind mir zeigen will: Du kannst auf mich setzen.

Wenn dieses Kind an Weihnachten nicht da wäre: Würde da etwas fehlen?

Bild: Irmela Mies-Suermann