Es liegt mir auf der Zunge

Dieser Satz ist Ihnen vielleicht schon mal über die Lippen gekommen: „Es liegt mir auf der Zunge.“
Wir meinen damit, dass man etwas vage parat hat, aber es in diesem Moment nicht aussprechen kann. Der letzte Funke im Gedächtnis fehlt.
Manchmal liegt uns aber auch etwas auf der Zunge, was wir uns in diesem Moment dann lieber verkneifen laut auszusprechen. Aus Vernunft und mit Beherrschung gelingt es uns dann einen Kommentar oder eine Meinung für uns zu behalten.
Die Zunge ist ein wichtiger Teil beim Sprechen. Das war schon vor rund 2000 Jahren bekannt. Im Jakobus-Brief findet sich im dritten Kapitel sogar ein großer Abschnitt über diesen Muskel. Vor allem geht es dabei um seine Kraft, seine Macht und die Gefahr, die damit verbunden ist.
Das kennen wir aus unserem Leben – wie schnell kann ein unbedachtes Wort, eine ungenaue Formulierung, eine gedankenloses Plappern ein Reaktions-Sturm hervorrufen. Ganz unbeabsichtigt können wir mit nur ein paar Worten Menschen zutiefst verletzen oder mit harscher Kritik jemanden demotivieren und gebaute Brücken zerstören.
Mit der Zunge können wir aber auch anders. Wir können Segnen – dem Anderen Gutes zusprechen. Wir können loben, anfeuern, bestärken, motivieren, liebevoll mahnen und so die Grundlage zu einem friedlichen Miteinander legen.
Was liegt Ihnen auf der Zunge?!