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„Ist die Kirche reformierbar?“

Diskussionen auf dem Synodalen Weg
Datum:
Veröffentlicht: 5.10.22
Von:
Christoph Uttenreuther
Vortrag mit Diskussion über den Synodalen Weg am Dienstag, 18. Oktober, um 19.45 Uhr mit Pfarrer Christoph Uttenreuther

„Ist die Kirche reformierbar?“
fragen sich viele Katholiken und Katholikinnen angesichts der anhaltenden Krise und der Spannungen, die in der letzten Vollversammlung des Synodalen Weges zu Tage traten.
Die einen setzen ihre letzte Hoffnung auf den Synodalen Weg, die anderen fürchten Glaubensabfall und Kirchenspaltung.
Pfarrer Christoph Uttenreuther nahm als Delegierter des Bamberger Priesterrates an den Vollversammlungen des Synodalen Weges teil und unterstützt die Reformbestrebungen.
Er lädt alle Interessierten ein zum
Vortrag mit Diskussion über den Synodalen Weg
am Dienstag, 18. Oktober, um 19.45 Uhr
im katholischen Pfarrheim, Lichtenfelser Straße 6; 96103 Hallstadt

Kürzlich griff Kurienkardinal Kurt Koch die Teilnehmer des Synodalen Weges scharf an und führte einen Nazivergleich ins Feld. Er sagte im Interview mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost": „Es irritiert mich, dass neben den Offenbarungsquellen von Schrift und Tradition noch neue Quellen angenommen werden; und es erschreckt mich, dass dies – wieder – in Deutschland geschieht. Denn diese Erscheinung hat es bereits während der nationalsozialistischen Diktatur gegeben, als die so genannten ‚Deutschen Christen‘ Gottes neue Offenbarung in Blut und Boden und im Aufstieg Hitlers gesehen haben.“

Den Angriffen des Kurienkardinals Koch auf den Synodalen Weg hält Pfarrer Uttenreuther entgegen:

  1. Der Synodale Weg spricht nicht von neuen Offenbarungsquellen. Wir wissen jedoch darum, dass die Geschichte und die Zeichen der Zeit für die theologische Erkenntnis relevant sind, und stehen damit in der Tradition der Kirche („loci theologici alieni“).
  2. Das Zweite Vatikanische Konzil hat nach den Gräueln der Naziherrschaft die Theologie weiterentwickelt und ihr Verhältnis zum Judentum, den anderen Religionen und zu den Menschenrechten neu beschrieben. Auf diesem Weg wollen wir weitergehen.
  3. Die Naziideologie hat queere Menschen diskriminiert und verfolgt. Wir treten für ihre Anerkennung ein. Vorsicht also bei Nazivergleichen, Herr Kardinal! Der Schuss geht nach hinten los!
  4. Kardinal Suenens hat in Bezug auf das Pillenverbot und die Sexualmoral von „Humanae Vitae“ vor einem "zweiten Fall Galilei" gewarnt. Wenn ein historischer Vergleich angebracht ist, dann sicherlich dieser.