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Ökumene-Abend vom 25.1.2024

Ökumene-Abend  vom 25.1.2024
Datum:
Veröffentlicht: 3.2.24
Von:
Manfred Jungkunz

Gebetswoche der Einheit der Christen

Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Kirchengemeinden gestalteten zusammen mit den beiden Pfarrern Kornelius Holmer / Zapfendorf und Edgar Hagel /Birkach den ökumenischen Gottesdienst
Ökumene-Abend  vom 25.1.2024

Anlässlich der Gebetswoche der Einheit der Christen hatte die Kath. Landvolkbewegung – Region Am Obermain - zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde Zapfendorf und dem kath. Seelsorgebereich Rattelsdorf-Zapfendorf zu einem ökumenischen Abend nach Birkach OT von Ebensfeld eingeladen.

Vertreterinnen und Vertreter der einzelnen Kirchengemeinden gestalteten zusammen mit den beiden Pfarrern Kornelius Holmer / Zapfendorf und Edgar Hagel /Birkach den ökumenischen Gottesdienst unter dem Thema:

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Mk 12, 31.33).

Vorbereitet wurde dieser von einem Team aus verschiedenen christlichen Traditionen aus Burkina Faso/ Westafrika mit einem Ritual des Wasserteilens. Zu Beginn sollte bei uns deshalb eine Symbolhandlung an die gemeinsame Taufe erinnern. Christen brachten aus den verschiedenen Pfarreien einen Krug Wasser mit, das in einen großen Krug vor dem Altar gegossen wurde: Zeichen für die gemeinsame Taufe. Auf kleine Schalen verteilt wurde nun das Wasser durch die Reihen gegeben, um an die eigene Taufe zu erinnern. Die verschiedenfarbig gebastelten Blumen und die Regenbogentücher symbolisierten die Vielfalt der Christen auf der ganzen Welt und wurden am Ende an die Teilnehmer/Innen verteilt. Der evangelische Geistliche, Pfr. Holmer, legte in einer lebendigen Predigt die Jahreslosung seiner Kirche aus:

„Alles war ihr tut – geschehe in Liebe“ und erinnerte daran, dass Gott uns zuerst geliebt hat und wir Christen eingeladen sind, darauf entsprechend zu antworten.

Mehrere Lektorinnen und Lektoren aus den Kirchengemeinden gestalteten den eindrucksvollen Gottesdienst aktiv mit. Anschließend lud Frau Frey, Sprecherin der KLB Region Am Obermain, die Anwesenden zum Gespräch ins Haus der Bäuerin in Birkach ein.

Über 70 Besucher waren zur Thematik des Abends gekommen: „Freiheit – Toleranz – Wertschätzung gegen Radikalismus – Fundamentalismus in Staat und Kirche“ das Msgr. Hagel übernommen hatte.

Ausgehend von den derzeitigen großen Weltproblemen in der Ukraine, in Israel und im Gazastreifen, wo jedes Land bzw. Partei auf ihr vermeintliches Recht unnachgiebig pocht, wo pauschaliert und radikalisiert wird, werden Kriege gewaltsam ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung ausgetragen.

Der Referent wies auf die Gefahr der Pauschalierung und fehlender Differenzierung hin: die Palästinenser – die Israelis,

statt die Hamas – bzw. die radikalen Kriegstreiber in Israel bzw. Iran

Auch in unseren Kirchen gibt es Fundamentalismus, teilweise Gesprächsverweigerung - „denn wir allein haben den rechten Glauben“ - wo doch gerade der Synodale Weg in Deutschland eine gute Möglichkeit wäre.

Vor 30 Jahren gründete Prof. Hans Küng die Stiftung „Weltethos“ – erste Schritte auf einen gemeinsamen Weltfrieden hin: ein Versuch, sich auf die Kernsubstanz der verschiedenen Religionen zu verständigen: Menschlichkeit walten zu lassen, die goldene Regel zu finden, und miteinander zu reden, auch zu streiten, um einen friedlichen Konsens zu finden.

Nach Auffassung des Referenten kann die Bibel und die christliche Ethik einen wichtigen Beitrag zur Problemlösung leisten. Im Alten Testament sind es die Zehn Gebote und im Neuen Testament vor allen die Bergpredigt mit ihren Zielgeboten. Damit sind uns Christen Leitlinien vorgegeben, die bei der konkreten Entscheidung bis in den privaten Bereich eine Hilfe sein können. Hagel machte aber deutlich, dass die ethischen Impulse der Bergpredigt in Konflikten mit Terroristen und Radikalen versagen, weil diese Gruppen grundsätzlich nicht verhandeln wollen. Sie setzen ihre Ziele mit Gewalt durch, ohne Rücksicht auf Zivilbevölkerung, auf Beteiligte oder Nichtbeteiligte, ohne Rücksicht auf Verluste. Da gibt es kein Patentrezept, da müssen die Großmächte auf die Konfliktparteien einwirken.

Trotz allem: Der Mensch ist von Gott geliebt und dadurch wird er fähig, sich für das Gute zu entscheiden, damit Leben gelingen kann. Mit diesem Gottesdienst und dem Vortrag setzt die KLB eine langjährige Tradition fort, die jedes Jahr viele interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer findet. Wie alle Jahre üblich, wurde auch dieses Mal für ein Projekt gesammelt:

„Christen und Muslime gemeinsam gegen den Hunger in Burkina Faso“

Das ist eine geschwisterliche Vereinigung der Gläubigen (UFC), die gemeinsam ihre Lebensbedingungen, vor allem im trockenen Norden Burkina Fasos, verbessern will, durch eine nachhaltige Landwirtschaft, Aufforstung und verschiedene Techniken der Wassergewinnung. Über 50 % der Bevölkerung beteiligt sich an dem interreligiösen Projekt.

Dafür konnten wir 355,40 € sammeln.

Maria Frey beendete den Abend und bedankte sich herzlich bei den Referenten, dem Vorbereitungsteam, allen Akteuren in Birkach, für ihr herzliches Willkommen und allen Besuchern.

Ein herzliches Vergelt`s Gott auch allen Spendern.

Edgar Hagel

Maria Frey

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